Bericht des Wehrführers zur Jahreshauptversammlung 2006

 

Zu Beginn meines Berichtes möchte ich allen Kameradinnen und Kameraden den Dank für die gezeigte Einsatzbereitschaft und das Engagement in Ausbildung und Einsatz aussprechen. Besonders möchte ich Euch bitten, Euren Familien einen ganz großen Dank auszurichten. Sie müssen ja oft auf Euch verzichten, wenn Ihr zu den Diensten und Einsätzen abwesend seid. Einen Dank möchte ich auch an die Arbeitgeber richten. Wir haben zum Glück verständige Arbeitgeber die kaum Probleme bereiten, wenn die Kameradinnen und Kameraden im Einsatzfall verschwinden. Sollten dennoch Probleme auftauchen wendet Euch an uns, wir werden versuchen das im Gespräch zu klären.

Im vergangenen Jahr hat sich die konstruktive Zusammenarbeit mit den Damen und Herren der Stadtverwaltung fortgesetzt. Dafür Bedanken wir uns. (Wir bitten Sie Herr (Bürgermeister, Stadtverordneter) diesen Dank Ihren Mitarbeitern auszurichten. Bei Ihnen möchten wir uns ebenfalls für die gute Zusammenarbeit bedanken, da Ihre Bürotüre jederzeit für uns offen stand.) Das gleiche gilt ebenso für die Damen und Herren des Ortsbeirates, dem Stadtbrandinspektor, dem Feuerwehrverband Wetzlar und dem Brandschutzaufsichtsamt des Lahn Dill Kreises. Ihnen dafür besten Dank. Bei unsern Passiven Mitgliedern und der Alters und Ehrenabteilung möchte ich mich als nächstes bedanken. Auch wenn Ihr keinen Aktiven Einsatzdienst leistet, seid Ihr immer zur Stelle, wenn bei Veranstaltungen helfende Hände benötigt werden. Damit tragt Ihr einen ganz wesendlichen Teil zum Leben in unserer Feuerwehr bei. Zuletzt richte ich meinen Dank an Euch. An die aktiven Kameradinnen und Kameraden und die Mitglieder des Vorstandes. Immer auf dem Sprung zum Einsatz, wenn der Melder aufgeht bzw. die Sirene aufheult. Regelmäßig anwesend, wenn der Dienstplan eine Ausbildung oder einen Arbeitsdienst ausweist. Dazu gehört eine ganze Menge Engagement. Besten Dank noch mal für Eure Tätigkeit.

An die Feuerwehr denkt man meistens erst, wenn man die Sirene und ihr Martinshorn durch die Strassen schallen hört. Die Aktivitäten über die ich jetzt berichten möchte, beschränken sich aber bei Weitem nicht nur auf die Einsätze. Um schnell und sicher den in Not geratenen Mitmenschen zu helfen, ist eine grundsolide Ausbildung von Nöten. Insgesamt wurden 18 Übungen, 5 Unterrichte und ein Erste Hilfe Lehrgang durchgeführt. Dafür sind 1470 Stunden zusammen gekommen, die abends und in der Freizeit geleistet wurden. Als Schwerpunkt standen im letzten Jahr die Themen: die Gruppe im Löscheinsatz, Technische Hilfeleistung und Atemschutz auf dem Dienstplan. Zusätzlich möchte ich an die spezielle Ausbildung für Atemschutzgeräteträger im Brandsimulationscontainer, der vom Land Hessen in Wetzlar Stationiert war erinnern. Nach spezieller Einweisung ging es für eine Kameradin und 3 Kameraden im wahrsten Sinne des Wortes durchs Feuer und es wurden brandheiße Erfahrungen gesammelt, die man sonst bei Übungen nicht macht.

In Ergänzung zur laufenden Ausbildung, um sich für den Einsatzdienst fit zuhalten, trafen sich montags eine „kleine“ Zahl von Kameradinnen und Kameraden zum Dienstsport. Im Aßlarer Schwimmbad bei den Kameraden des DLRG wurden wir in die Wasserrettung eingewiesen. Schieben, Schleppen und Tauchen standen auf dem Trainingsprogramm. Und so mancher Stieß an seine Leistungsgrenze, aber die wollen wir ja verbessern. Auch hier noch mal einen ganz besonderen Dank an die Kameraden vom DLRG für ihre Geduld und Ausdauer.

Um unseren Ausbildungsstand zu erhöhen wurden auf Kreisebene folgende Lehrgänge von Kameradinnen und Kameraden besucht und mit Erfolg abgeschlossen: 1 Lehrgang Truppmann Teil 1, 1 Lehrgang Truppmann Teil 2, 1 Lehrgang Maschinist für Löschfahrzeuge, 2 Bahnlehrgänge Teil 1, 2 Funklehrgänge. Des Weiteren nahmen 2 Kameraden am Seminar Sicherheit im Gerätehaus und 3 Kameraden am Seminar Ladungssicherung für Feuerwehrfahrzeuge teil, die vom Kreisverband Wetzlar abgehalten wurden. 1 Kameradin erhielt nach erfolgreicher Ablegung der Prüfung die Fahrerlaubnis der Klasse C. 12 Einsatzkräfte schlossen die Hepatitis Schutzimpfung A+B ab und erhielten somit einen Grundschutz für die nächsten Jahre. Die Kosten für die Führerscheinausbildung sowie die Schutzimpfung werden von der Stadt Asslar getragen. Das ist nicht überall so, vielen Gemeinden fehlt das Geld hierfür. Darum appelliere ich an alle Einsatzkräfte, die noch keine Schutzimpfung haben: "Überlegt es euch, es ist Eure Gesundheit und Euer Leben was auf dem Spiel steht!" An unsere Landesfeuerwehrschule in Kassel konnten wir 3 Kameraden und eine Kameradin entsenden, die dort Lehrgänge zum Gruppenführer, Gerätewart und Atemschutzgerätewart mit Erfolg besuchten.

Am 18 Juni konnte ich zum 1.mal als Wehrführer bei herrlichstem Wetter die Bevölkerung und Gäste zu unserm Sommersonnwendfeuer begrüßen. Der Zahlreiche Besuch unserer Bevölkerung entschädigte uns für die vielen Mühen der Vorbereitung, bei der Durchführung und beim Aufräumen. Wie immer war für Essen und Trinken bestens gesorgt, so dass bis tief in die Nacht gefeiert wurde. Auch hier noch mal Dank an die Küchenmannschaft unter Leitung von Dieter Küster, der Mädchen und Burschenschaft, sowie den Kameraden von Berghausen die den Brandschutz am Feuer übernahmen ohne deren Hilfe dass nicht zu machen ist.

Am 2 September fuhr eine Abordnung von uns nach Gommla in Thüringen. Unsere Partnerfeuerwehr hatte zu Ihrem 130jährigen Jubiläum eingeladen. Nach einer kleinen Irrfahrt ums Hermsdorferkreuz, wurden wir wie immer aufs Herzlichste aufgenommen und untergebracht. Bei einer Schauübung technische Hilfeleistung Rettung aus einem PKW zeigten die Kameraden aus Gommla der Bevölkerung und uns ihren Ausbildungsstand. Anschließend war Kameradschaftspflege angesagt. Erst am frühen Morgen trennten wir uns nach Spiel, Spaß Tanz und Gesang; wobei mach einer sein zugewiesenes Bett nicht fand. Nachdem dann doch jeder den Weg zurück fand, hieß es Abschied nehmen und sich auf den Weg nach Werdorf zu machen. Doch leider kam nicht jeder heil an! Unsere Kameradin Anne hat die Physikalischen Gesetze des Motorradfahrens ausprobiert. Zum Glück ging alles Glimpflich aus. Des Weiteren besuchten wir einige Feuerwehrfeste sowie den Kreisverbandstag in Bonbaden. Auch beteiligten wir uns am Dorfgeschehen wie: Maibaumaufstellung, Schlossfest, Kirmes und Ortspokalschiesen, wo unsere Damenmannschaft es uns allen wieder mal zeigte. Sie verteidigte den 1. Platz. Wobei unsere Kameradin Annette Hecht die Nerven behielt und im Stechen mit ruhiger Hand bei 96 Ringen den Sieg über die Mannschaft der Burschenschaft erzielte. Außerdem wurde sie mit 98 Ringen die beste Einzelschützin. Weihnachtsfeier und Grenzgang rundeten das Jahr ab. Somit bin ich zu den Einsätzen im Berichtsjahr 2005 gekommen. Die Freiwillige Feuerwehr Werdorf wurde zu 13 Einsätzen gerufen. Die Einsätze setzen sich aus 7 Brand 5 Technische Hilfeleistungen und einer Personensuche zusammen. Die Glücklicherweise gut ausging, die gesuchten Kinder waren zu Ihren Großeltern gefahren ohne bescheit zu sagen. Das ergibt eine Einsatzstundenzahl von 487 Std. ` Rechnet man die Stundenzahl von Übung, Unterricht und Arbeitseinsätzen hinzu so erhalten wir eine gesamt Stundenzahl von 2297Std. Das ist pro Einsatzkraft und Jahr über 90 Stunden Dienst am Mitbürger. Hierbei blieben wir glücklicherweise von Dienstunfällen verschont. Ich Bitte Euch meine Kameradinnen und Kameraden daher auch weiterhin so sorgfältig und aufmerksam zu arbeiten, damit sich niemand verletzt.

Um optimale Hilfe zuleisten bedarf es auch an Materialien und Gerätschaften so wurden im Berichtsjahr folgendes beschafft: 200 m B-Schlauch, 150 m C-Schlauch, 2 Schlauchtragekörbe, 1 Hohlstrahlrohr mit Schaumaufsatz und ein Funkmeldeemfänger. Aus Beständen des BKA in Wiesbaden erhielten wir Funkgeräte nebst Zubehör die dort ausgesondert wurden, aber noch voll funktionsfähig sind. Hier möchte ich mich bei Herrn Bernd Spießmacher bedanken der das ermöglichte. Unser MTW wurde mit Presslufthörnern, einem 3.ten Blaulicht und einer Außenlautsprecheranlage nachgerüstet, so dass wir jetzt auch im Notfall die Bevölkerung mit Lautsprecher Durchsagen warnen können. Außerdem wurde der Anteil von einem Zelt plus Anhänger vom Feuerwehrverein erworben. Darauf hinweisen möchte ich aber auch dass unser Gerätehaus nicht den Sicherheitsbestimmungen entspricht. Platzmangel, wie zum Beispiel 2fache Belegung der Spinde bei der Jugendfeuerwehr. Die fehlende Abgasabsaugung in der Fahrzeughalle, (hier müssen wir uns auch umziehen) um einiges zu nennen. Wir alle wissen das dass Geld knapp ist, aber an der Sicherheit und der Gesundheit sollte nicht gespart werden. Aber ich hoffe dass wir hier auch bald zu einem guten Ergebnis kommen.

Im Berichtsjahr hat sich der Bestand der aktiven Einsatzkräfte von 25 auf 22 verändert. Das heißt 18 Männer und 4 Frauen versehen jetzt den Dienst in der Einsatzabteilung. Diese Abnahme beruht auf Beruflichengründen sowie Wegzug. Aber was wären wir ohne die Jugendfeuerwehr. Durch intensive und motivierende Ausbildung gelang unserem Jugendfeuerwehrwart Christoph und seinem Stellvertreter Jan eine Gruppe von jugendlichen zur Leistungsspangenabnahme heranzuführen, die diese Prüfung auch mit Erfolg Bestanden. Und somit Können wir dieses Jahr voraussichtlich 3 Jugendliche in die Einsatzabteilung übernehmen. Die Alters und Ehrenabteilung besteht zurzeit aus 10 Mitgliedern. Über alle sparten zusammen gerechnet sind 210 Mitglieder in der F.F. Werdorf.

Zum Schluss möchte ich an Euch alle appellieren Gemeinsam an einem Strick zu ziehen, nämlich dem Strick an dessen Ende die bestmögliche Hilfe für unsere Mitbürger Steht! Wo Menschen zusammen arbeiten, wo ein nicht immer demokratischer Führungsstil gepflegt werden muss, da kommt es auch zu Unstimmigkeiten, da passieren Fehler. Daher fordere ich Euch auf, zusammen und konstruktiv die Probleme zu lösen. Wenn Ihr mit Entscheidungen von mir oder den Führungskräften nicht einverstanden seid, mault nicht hinter unserem Rücken. Positiv gemeinte Kritik ist es, die uns allen hilft. In unserer Gesellschaft sieht man zunehmend die Tendenz sich zu fragen: Welche Vorteile habe ich persönlich davon? Welche Privilegien bekomme ich dafür? Erst wenn diese Fragen positiv beantwortet sind, bequemt man sich zu einem Handschlag. Diese Geisteshaltung darf nicht bei uns einziehen, sie darf sich in der Feuerwehr nicht durchsetzten! Die Interessen der Allgemeinheit müssen weiterhin im Fordergrund stehen, nicht die eines Einzelnen oder einer Gruppe. Darauf dass es uns gelingt kameradschaftlich zusammen zuhalten, jeder für jeden und jederzeit da zu sein, um in Notgeratenen Mitmenschen zu helfen, vertraue ich weiterhin.

Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit!

Friedhelm Schmitz,
Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Werdorf,
Vereinsvorsitzender
(04.02.2006)